Wir wollten eintauchen in die endlose Natur und durch unberührte Wälder streifen.
Kurzerhand buchten wir eine Woche Urlaub in Schweden mitten im November. Familie und Freunde fragten uns, ob wir sicher sind gerade jetzt nach Schweden zu wollen. Zu dieser Jahreszeit verbindet man Schweden eher mit grauem Nebel, Kälte und kurzen Tagen. Doch das konnte uns nicht davon abhalten den Norden Europas zu erkunden.
Nach unserer Landung in Stockholm – dieses Mal von Beginn an nur mit Handgepäck – holten wir unser Mietauto, einen Peugeot Kombi, ab und los ging unser Abenteuer.
In Sigtuna beginnt Schweden und auch unsere Reise.
Wir machten uns auf den Weg in das kleine Städtchen Sigtuna unweit von Stockholm. Sie gilt als die älteste Stadt Schwedens und bezaubert mit einem idyllischen Ortskern. Die Stadt liegt am Ufer des Mälaren und soll um 980 entstanden sein. Der Name Sigtuna steht für den Sieg und der Vereinigung der Königreiche und soll der erste wichtige politische und wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt Schwedens gewesen sein.
Nach einem Spaziergang durch den beschaulichen Ortskern mit bunten Holzläden, Handwerkergeschäften und einladenden Cafés knurrten unsere Mägen schon von Weitem. Die Wahl fiel auf die Pizzeria Cicciotto, wo wir eine der besten Pizzen unseres Lebens verspeisten.
Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einer ansprechenden Übernachtungsmöglichkeit. Da es schon spät geworden war, stellte sich das als schwieriges Unterfangen heraus. Als wir endlich unser Nachtquartier gefunden hatten, was bei fehlender Straßenbeleuchtung und kleinen Straßen, die in den Wald hineinführen, gar nicht so einfach war, wollte uns niemand die Tür öffnen. Offensichtlich waren wir etwas zu spontan aufgetaucht. Doch schnell war ein Ersatzquartier gefunden und kurze Zeit später konnten wir uns in ein warmes Bett kuscheln.
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Am nächsten Tag erkundeten wir die Küstengegend und staunten über die zahlreichen vorgelagerten Inseln. Dies stellte sich aber auch als windige Angelegenheit heraus und wir beschlossen den Weg ins Landesinnere zu nehmen.
Wir träumten von einem kleinen roten Schwedenhäuschen nur für uns beide alleine und wurden dabei in Hinsnoret fündig. Die Lage hätte nicht besser sein können, denn das Häuschen lag direkt am Liljan-See mit eigenem Steg. Da sich das Wetter von der besten Seite zeigte, packte uns die Wanderlust und wir beschlossen eine Runde rund um den See zu gehen. Unsere Nachbarin meinte in zwei Stunden wären wir locker um den See herum. Weit gefehlt – denn aus den anfangs erwähnten 2 Stunden wurde eine 6-stündige Wanderung, wo wir nur knapp vor Sonnenuntergang zurückkehrten. Irgendetwas hatten wir da wohl falsch verstanden. Doch die Wanderung belohnte uns mit herrlichen Ausblicken auf den See, saftigen Wäldern und einem wunderschönen Sonnenuntergang. Das Abendrot spiegelte sich traumhaft im See – diesen Anblick werden wir wohl nie vergessen.
Am nächsten Tag meldete sich dann eine klirrende Kälte und bei nur knapp 1 Grad marschierten wir durch das Naherholungsgebiet von Falun. Hier hatten wir besonders Glück denn im letzten Drittel unserer Wanderung stießen wir auf feuchtes Sumpfgebiet. Doch das macht zwei waschechten Waldviertlern natürlich nichts aus. Einmal drauf losmarschiert, gibt es kein Umkehren. Denn man hätte auch den geschotterten Weg rund um das Moor nehmen können, doch einmal begonnen, gab es kein Zurück mehr. So füllten sich unsere Schuhe mit eiskaltem Wasser und wir beeilten uns zum Auto retour zu kommen. Nach einer warmen Dusche wagten wir uns auch noch mal für eine Fotosession hinaus und bewunderten einen atemberaubenden Sonnenuntergang am hauseigenen Steg.
Am nächsten Morgen erwartete uns dichter Nebel, der sich über den See und die Wälder legte.
Nach diesen beiden abenteuerlichen Wanderungen beschlossen wir es in den verbleibenden Tagen etwas ruhiger angehen zu lassen und wir buchten uns ein traumhaftes kleines, frisch gebautes Häuschen in Ekeby mit Blick am Mälaren. Hier nutzen wir die Zeit für Aufenthalte in naheliegenden Naturschutzgebieten und es blieb ausreichend Zeit für gemeinsames Kochen, Lesen und Gespräche über Gott und die Welt. Jetzt war uns das Wetter leider auch nicht mehr so wohlgesonnen und uns wehte ein kalter Wind um die Ohren. Da hieß es warm einpacken und anschließend wieder gut aufwärmen.
Ein Besuch in Schweden’s Hauptstadt Stockholm rundete unseren Aufenthalt ab.
Ein Spaziergang entlang vom Hafen, dem Königsschloss und durch die engen Gassen von Gamla stan bleiben uns in guter Erinnerung.
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Liebes Schweden, wir kommen bald wieder, um Kraft in deiner unberührten Natur zu tanken.